Br. Rene Dorer mit dem Muslimen Nexhat aus Telfs beim InterviewAjeti Nexhat hatte eine Gebetskette in der Hand. Er ist Muslim. Ich fragte ihn was es mit dieser Kette auf sich hat. Wir trafen uns in der Moschee von Telfs in Tirol. Ajeti ist Religionslehrer für Muslime und wohnt mit vielen anderen Anhänger des Islam in Telfs in Tirol.  Video, AudioAuf meine Frage nach der Gebetskette meinte er: Diese Gebetskette wird auch Mishbaha oder Tespih genannt. Sie dient uns dazu die Gebete und die Lobpreisungen an Gott abzuzählen. Unser Prophet hat früher immer die Gebete an seinen Fingern abgezählt. Er hat uns weiter gegeben und zur Vorschrift gemacht, dass wir auch unser regelmäßiges Gebet sprechen. Das sind dreimal die 33 Lobpreise. Wie das „Hal Allah“, Lobpreis an Gott,  und „Elham Ullah“, das heißt „Gott sei Dank“ und „Allahu-akbar“, das bedeutet „Gott ist größer“. Das hat Mohammed immer gemacht. Das hat er damals von anderen verlangt. Das verlangt er auch heute von uns. Seine starke Aussage dazu ist, dass das Gebet die Hauptsäule des Glaubens ist. Das will uns sagen, dass wir uns ständig mit Gebet beschäftigen sollen“. Dazu kommt mir auch eine Gebetskette in den Sinn, die ich meist bei mir trage: der Rosenkranz. Wir benützen diese Perlenkette, um bestimmte Wiederholungsgebete abzuzählen. Ich liebe dieses Gebet. In unserer Franziskanergemeinschaft in Telfs beten wir täglich abends gemeinsam den Rosenkranz. Dieses Wiederholungsgebet hilft mir in meinem Alltag mich auf Jesus, auf Gott hin zu sammeln. Ich danke Nexhat, dass er mir einen Einblick in die Glaubenspraxis des Islam gegeben hat. Wenn es auch manche Unterschiede und Widersprüche gibt zwischen dem christlichen und dem islamischen Glauben, so sehe ich auch viele Gemeinsamkeiten. Eine ist mir im Gespräch mit Nexhat wieder bewusst geworden. In beiden Religionen ist Gebet mitten im Alltag sehr wichtig. Mohammed sagte: „Das Gebet ist die Hauptsäule des Glaubens“. Jesus sagte zum Beispiel: „Betet alle Zeit“ (vgl. Lk 18,1).