Hohoho,

lacht oder grüßt der Weihnachtsmann.

Ein bisschen Spaß, Freude in der düsteren Jahreszeit,

wer möchte das nicht.

Frohe Weihnachten wünschen wir uns alle.

Von Freude sprechen die Bibeltexte,

die in den Weihnachtsgottesdiensten vorgetragen werden.

Freut euch, jubelt und singt.

wird im Psalm 98 ausgerufen.

Die Bibel nennt einen Grund für die Freude,

den Jubel.

Nicht der Weihnachtsmann,

nicht das neue iPhone 4,

nicht bloße Familienglückseligkeit.

Nein eine spirituelle Erfahrung steht dahinter:

„Alle Enden der Erde sahen das Heil unseres Gottes“.

Dieser Psalmvers spricht von einer Hoffnung Israels.

Alle Menschen sollen Gott sehen,

Gott erkennen,

Gott erleben.

Gott erleben,

zu Gott vordringen,

das kann der Menschen nicht von sich aus,

so die Botschaft der Bibel.

Gott muss selbst sein Innerstes mitteilen,

Er hat es getan.

Das betont Paulus im Hebräerbrief:

Auf vielerleiweise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten

in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch seinen Sohn.

Mit diesem Sohn meint Paulus Jesus Christus.

Der Apostel drückt den christlichen Glauben aus:

Jesus ist nicht irgendein weiterer Prophet.

Jesus ist auch nicht irgendein Guru.

Er ist d e r Sohn.

Johannes versucht diesen Glauben am Beginn seines Evangeliums in Worte zu fassen:

Der einzige, der Gott ist,

und am Herzen des Vaters ruht,

er hat Kunde gebracht.

Jesus ist einzige,

im totalen Kontakt mit Gott steht,

er ist einzigartig,

er ist Gott,

er ist das ewige Wort Gottes.

Jesus bringt Kunde,

das heißt:

durch ihn spricht Gott selber zu uns.

In Jesus wird der große, mächtige Gott ein Menschenkind.

In diesem Menschenkind,

sehen wir Gott selbst, wie er denkt und fühlt.

Das ist das Weihnachtsgeheimnis,

der große Gott macht sich ganz klein,

damit wir in diesem Kleinen den großen Gott finden.

Deshalb hat Franziskus so große Freude empfunden,

wenn er Weihnachten feierte,

die Menschwerdung Gottes:

In seinem zweiten Brief an alle Gläubigen schreib Franziskus voll Bewunderung:

Das Wort des Vaters hat aus dem Schoß Marias das wirkliche Fleisch unserer Menschlichkeit und Gebrechlichkeit angenommen. (vgl 2 Gl 4)

Den großen und starken Gott können wir in Jesus finden,

wenn wir diesen Gott finden,

dann macht diese Begegnung was mit uns,

wir werden Gott ähnlich,

wir werden immer mehr zu Kindern Gottes,

zu Schwestern und Brüder Jesus,

zu Menschen,

die Gottvoll und liebevoll leben.

Das macht wirklich Freude.

Bitten wir Jesus,

dass der Große Gott,

der sich in Jesus uns ganz mitteilt,

auch für uns selbst eine Realität wird.

Dann werden wir immer mehr zu reinen, heiligen Menschen werden,

die allen Geschöpfen gegenüber in Liebe zugetan sind.

Wir können es,

denn Jesus zeigt uns Gott,

und er hilft uns Gott ähnlich zu leben,

wie Johannes bezeugt

Allen aber, die ihn aufnahmen,

gab er die Macht, Kinder Gottes zu sein. (vgl. Joh 1,12)

Bibelstellen: Lesung: Jes 52, 7-10, Ps 98 (97),1-6; Hebr 1, 1-6; Joh 1, 1-18

Andere Literatur: 2. Brief an die Gläubigen der Hl. Franziskus von Assisi (= 2 Gl), hier: 2 Gl 4,  in: Dieter Berg, Leonhard Lehmann (Hg.), Franziskusquellen, Die Schriften des heiligen Franziskus, Lebensbeschreibungen, Chroniken und Zeugnisse über ihn und seine Orden, Kevelaer 2009