Geschwächte Kinder werden von Hyänen angefallen,

viele von ihnen überleben den langen Weg in die Flüchtlingscamps nicht, das berichtet eine Caritas-Mitarbeiterin aus Ostafrika.

Über 10 Millionen sind durch die Hungerkatastrophe in Kenia und Somalia bedroht.

Zu langsam kommt jetzt die Hilfe an.

Die internationale Gemeinschaft hat zu lange gewartet mit dem Rettungseinsatz.

Dazu kommt der Bürgerkrieg in Somalia,

der Hilfeaktionen behindert.

Der Mensch könnte solche Hungerkatastrophen verhindern.

Mit etwas gutem Willen hätte die Menschheit die Möglichkeiten alle satt zu machen.

Alle werden satt,

als Jesus am See von Genesareth ein Wunder wirkt.

Über 5000 sind bei Jesus versammelt.

Sie wollen ihn hören,

von geheilt werden.

Am Abend sind die Leute hungrig.

Jesus nimmt das Wenige,

das seine Jünger noch bei sich haben:

fünf Brote und zwei Fische,

er spricht ein Dankgebet,

und lässt die Speisen an die Leute austeilen.

Alle werden satt,

berichtet der Evangelist Matthäus.

Jesus kann alle satt machen.

Er kann den Hunger dieser Welt stillen.

Wenn die Menschen,

sich von Jesus bewegen lassen,

dann werden sie im Frieden miteinander leben,

dann werden sie aufeinander Rücksicht nehmen

und einander in Notsituationen beistehen.

Jesus ist fähig auch den seelischen Hunger der Menschheit zu stillen.

Der Mensch hungert danach, geliebt zu sein.

Ja er möchte unendlich liebevoll behandelt werden.

Für diesen Hunger findet er Nahrung,

wenn er erlebt:

Da gibt es andere Menschen,

die mich liebevoll behandeln,

da gibt es einen Menschen,

der zu mir steht.

Doch die Zuwendung,

die uns Menschen schenkt

ist immer begrenzt.

Wir wollen aber unendlich geliebt sein.

Diesen unbegrenzten Hunger,

kann nur Unendliches stillen.

Gott, der unendliche,

der auch unendliche Energie der Liebe hat,

wendet sich dem Menschen zu.

So verkündet der Prophet Jesaja im Namen Gottes:

„Ich will einen ewigen Bund mit euch schließen“.

Gott will sich mit dem Menschen verbinden.

Er will dem Menschen liebevoll nahe sein.

Das spürt der Gläubige, der im Psalm 145 singt:

Der Herr ist gnädig,

Der Herr ist gütig zu allen,

Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe. (vgl. Ps 145,8-18).

Wenn Jesus über 5000 Personen mit wenigen Broten und Fischen sättigt,

dann will er uns auch sagen:

Ich stille euren geistigen Hunger,

den Hunger, unendlich geliebt zu sein.

Jesus spricht:

Ich bin das Brot vom Himmel.

Jesus sättigt die Sehnsucht des Menschen,

unendlich geliebt zu sein.

Denn in Jesus ist die unbegrenzte Liebe des Höchsten.

So ist der Apostel Paulus überzeugt:

„Die Liebe Gottes ist in Christus unserem Herrn“ (vgl. Röm 8,39).

Der Mensch findet eine Antwort auf seine Sehnsucht total geliebt zu sein.

Die Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, ist Nahrung für uns.

Die Heilige Klara war betört von dieser göttlichen Liebe,

die sie bei Christus fand.

Deshalb ermahnte sie ihre Schwester Agnes von Prag in einen Brief:

Glücklich ist der Menschen,

dem es gegeben ist,

dem verbunden zu sein,

der uns mit seiner Güte und Süße erfüllt.

Schau auf die Unaussprechliche Liebe,

die in Christus dem Gekreuzigten ist.

(Brief an Agnes von Prag).

Die Heiligen waren zu tiefst bewegt,

denn sie spürten:

Es gibt einen, der meinen Hunger nach unendlich geliebt sein stillen kann:

Es ist Christus,

in dem die Liebe Gottes ist.

Bitten wir Jesus, dass wir Liebe erleben,

die wir brauchen: Die Liebe von Menschen.

Und vor allem die unendliche Liebe, die unseren innersten Hunger stillt.

Jesus kann uns satt machen.

Das hat er gezeigt beim Speisenwunder am See von Genesareth,

wie der Evangelist Matthäus berichtet:

„Alle aßen und wurden satt“ (vgl. Mt 14,20).

Lesejahr A, 18. Sonntag im Jahreskreis, Homilie, Br. Rene Dorer, Lienz

Bibelstellen: Jes 55, 1-3 ;  Ps 145 (144), 8-18; Röm 8, 35. 37-39 ;  Mt 14, 13-21

Andere Literatur:

Gebet vor dem Kreuzbild von San Damiano (= GebKr), hier: GebKr,  in: Dieter Berg, Leonhard Lehmann (Hg.), Franziskusquellen, Die Schriften des heiligen Franziskus, Lebensbeschreibungen, Chroniken und Zeugnisse über ihn und seine Orden, Kevelaer 2009, 13..