Frauen zu Priestern weihen,

die Priester heiraten lassen,

das ist immer noch eine der Hauptforderungen vom Kirchenkritiker Hans Küng.

Küng und andere Zeitgenossen fordern,

dass es in der Kirche endlich Strukturveränderungen gibt.

Davon erhoffen sie sich Zukunft für die Kirche.

Was die Kirche wirklich aufblühen lässt,

das zeigt uns die Geschichte der Kirche.

Der Auferstande haucht die Apostel an uns sagt,

empfangt den Heiligen Geist.

Diese Kraft, die von Jesus ausgeht,

kommt am Pfingsttag,

auf die Jesusanhänger herab.

Etwas 120 Männer und Frauen waren in Jerusalem versammelt und erlebten,

wie sie der Heilige Geist erfüllte.

Sie waren begeistert und erzählten von Gottes großen Tagen,

gewiss erzählten sie auch von ihrem Glauben an Jesus den Auferstandenen Herrn und Gott.

Von da an begann die Kirche zu wachsen.

Es war zuerst die Kraft des Heiligen Geistes,

die die Kirche so attraktiv machte.

Franziskus von Assisi war ein einzigartiger Kirchenreformer.

Er wusste was Sache ist.

Deshalb hat er seinen Brüdern geschrieben:

„Die Brüder müssen über alles verlangen,

den Geist des Herrn zu haben“ (vgl. BR 10,8).

Wir werden empfänglich für die Gabe des Geistes,

wenn wir mit ehrlicher Sehnsucht darum bitten,

und vor allem,

wenn wir versuchen nach den Geboten Jesu zu leben.

Bitten wir Jesus,

dass wir seinen Geist empfangen können.

Denn er haucht uns an und sagt zu dir und zu mir:

„Empfangt den Heiligen Geist“ (vgl Joh 20,22).

Lesejahr A, Pfingsten, Homilie, Br. Rene Dorer, Lienz

Bibelstellen: 1. Lesung Apg 02,01-11, Antwortpsalm:Ps 104 (103), 1-2.24-25.29-30.31 u. 34;  2. Lesung 1 Kor 12,3b-7.12-13, Evangelium Joh 20,19-23

Andere Literatur:

Franziskus von Assisi, Bullierte Regel, (=BR),  hier: BR 10,8,  in: Dieter Berg, Leonhard Lehmann (Hg.), Franziskusquellen, Die Schriften des heiligen Franziskus, Lebensbeschreibungen, Chroniken und Zeugnisse über ihn und seine Orden, Kevelaer 2009, 101.

Mehr:

Frauen zu Priestern weihen,

die Priester heiraten lassen,

das ist immer noch eine der Hauptforderungen vom Kirchenkritiker Hans Küng.

So berichtet vor einigen Tagen die Hamburger Zeitschrift „Zeit“ ( 26. Mai 2011 http://www.zeit.de/2011/22/Interview-Kueng/seite-1) .

Küng und andere Zeitgenossen fordern,

dass es in der Kirche endlich Strukturveränderungen gibt.

Davon erhoffen sie sich Aufschwung und Zukunft für die Kirche.

Die Kirche muss offen bleiben für Veränderungen.

Sie muss im Dialog mit den Zeitströmungen bleiben.

Gleichzeit muss sie auch Traditionen im guten Sinn bewahren.

Die Kirche muss auch den Mut haben,

gegen den Strom zu schwimmen.

Sie muss manchmal bewusst unzeitgemäß.

Was die Kirche wirklich aufblühen lässt,

das zeigt uns die Geschichte der Kirche.

Das zeigen uns vor allem auch die Anfänge der Kirche.

Als sich die Apostel aus Angst hinter verschlossenen Türen versteckt hatten,

trat plötzlich der Auferstandene in ihre Mitte,

er hauchte sie an

und sagte:

Empfangt den Heiligen Geist.

Von Jesus geht ein Hauch aus,

eine Kraft,

der Heilige Geist.

Diese Kraft können nicht nur die Apostel empfangen,

sondern alle, die Jesus Glauben.

Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt,

berichtet die Apostelgeschichte (Apg 2,4a).

Das geschah am Pfingsttag in Jerusalem.

Ein Brausen vom Himmel,

eine Feuerzunge über jeden,

und alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt.

Es waren etwa 120 Männer und Frauen,

Anhänger Jesu,

die sich in Jerusalem versammelt hatten.

Die Herumstehenden Leute staunten:

„Wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden“.

Die Geisterfüllten Glaubenden haben von Gott gesprochen,

und von dem, was Gott gewirkt hat.

Immer mehr kamen zum Glauben an Jesus,

den Auferstandenen Retter und Herrn.

Hinter diesem Wachstum der Kirche stecken nicht Strukturveränderungen,

sondern Menschen,

die von der Kraft des Heiligen Geistes erfüllt waren.

Auch heute wird eine Kirchenerneuerung zuerst von Menschen ausgehen,

die die Kraft Gottes,

den Heiligen Geist empfangen.

Es geht um die Empfangsbereitschaft.

Die Gläubigen müssen sich mit innerer Bereitschaft für die Gabe Jesu,

den Heiligen Geist öffnen.

Deshalb sagt Jesus schon als Auferstandener zu den Jüngern:

„Empfang den Heiligen Geist“.

Es nützt nichts, nur äußerlich zu beten,

Gottesdienste mitzufeiern.

Es nützt nichts, nur irgendwelche Strukturen in der Kirche zu verändern.

Wenn unsere innere Sehnsucht und Bereitschaft für Gott nicht da ist,

können wir den Geist nicht aufnehmen.

Ohne Geist geschieht in der Kirche „Null“ oder sie schadet sogar der Welt.

Das haben uns die schrecklichen Beispiele von Priester gezeigt,

die vor allem in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Kinder missbraucht haben.

Sie haben die Sakramente gefeiert

und wohl auch ein bisschen gebetet,

aber sie haben nicht den Geist Gottes in sich gehabt,

sondern sie ließen sich vom Bösen verführen.

So haben sie Heranwachsende zu tiefst verletzt,

und der Kirche zu tiefst geschadet.

Wir müssen uns ehrlich nach Gott,

nach dem Geist Gottes sehnen.

Das schließt auch mit ein,

dass wir versuchen,

mit ganzem Einsatz nach den Geboten Gottes zu leben:

wahrhaftig, gerecht, in treuer Liebe zueinander,

im Einsatz für Frieden und eine Kultur des Lebens.

Wenn wir uns mit ehrlicher Sehnsucht für die Gabe Jesu öffnen,

dann werden wir den Heiligen Geist empfangen.

Dieser Geist wird in uns den Glauben an Jesus den Herrn und Retter stärken,

dieser Geist wird uns bewegen,

dass wir von Gottes großen Taten erzählen,

von unserem Glauben an Jesus,

Wenn das immer mehr Christen tun,

dann wird die Kirche attraktiv werden.

Die Kirche wird aufblühen,

und viele werden zum Glauben an Jesus Christus finden.

Das haben uns ja die Heiligen in allen Epochen gezeigt.

Sie habe die Kirche erneuert,

nicht weil sie zuerst Strukturreformen gefordert haben,

sondern weil sie zuerst versucht haben,

nach den Geboten Gottes zu leben,

sich für den Geist Jesu empfänglich zu werden.

Franziskus von Assisi war ein bedeutender Kirchenreformer.

Er wusste was für eine Kirchenreform wichtig ist,

deshalb hat er seinen Brüdern aufgetragen:

„Die Brüder müssen über alles verlangen,

den Geist des Herrn zu haben und sein heiliges Wirken“ (vgl. BR 10,8).

Was Franziskus seinen Brüdern schreibt gilt für alle Christen:

Wir müssen vor allem die Sehnsucht haben,

den Geist Jesu, den Beistand zu empfangen.

Bitten wir Jesus,

dass wir uns empfänglich machen,

für seine Kraft, für den Heiligen Geist.

Dann gibt es Kirchenerneuerung.

Denn er haucht uns an und sagt zu dir und zu mir:

„Empfangt den Heiligen Geist“ (vgl Joh 20,22).