In den Weihnachtsfeiertagen geht es mir immer so gut.

Da fühle ich mich so stark,

berichtet mir jemand.

Die Feier der Gottesdienst tut mir so gut.

Auch die Beichte vor Weihnachten kräftigt mich,

so erzählt er mir.

Diese Tage machen auch andere stark.

Energie gibt die Erfahrungen von Familie und Gemeinschaft.

Stark macht mich,

wenn ich erlebe:

da gibt es Menschen, die mich prinzipiell mögen.

Da gibt es jemand der mich stützt.

So etwas soll auch einmal der Gottesknecht erleben,

sagt der Prophet Jesaja.

Mit Gottesknecht meint er eine Person,

die ganz auf Gott ausgerichtet ist.

Der Prophet verkündet:

„So spricht Gott der Herr,

Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze.“ (vgl Jes 42,1)

Was Jesaja hier über den Knecht Gottes sagt,

das gilt für alle Menschen,

die Gott mit aufrichtigem Herzen suchen.

Gott stützt sie.

Jesaja sagt noch mehr über den Gottesknecht:

„Dieser Menschen wird nicht müde,

und bricht nicht zusammen,

bis er auf Erden das Recht begründet hat.“ (Jes 42,4)

Das heißt:

Dieser Mensch hat Ausdauer und Kraft.

Wenn du dein Leben auf Gott baust,

dann stützt dich Gott,

damit du mit Ausdauer dich einsetzen kannst für ein rechtes sinnvolles Leben, für Gerechtigkeit in der Welt.

Diese Worte des Jesaja treffen in ihrer ganzen Tragweite erst so richtig bei Jesus zu.

Er ist d e r Gottesknecht,

der ganz auf Gott baut,

ganz auf Gott ausgerichtet ist.

Gott stützt Jesus ganz.

Er schenkt ihm seine Kraft.

Das wird deutlich,

wenn Jesus nach der Wassertaufe des Johannes sieht,

wie der Geist Gottes in Gestalt einer Taube auf ihn herabkommt. (vgl. Mt 3,16)

In der Kraft dieses Geistes lebt Jesus.

Er wirkt Ausdauer das Gute.

Er verkündet Gerechtigkeit und tritt dafür ein.

Über das geisterfüllte Wirken Jesu spricht Petrus in Cäsarea im Haus des römischen Hauptmannes Cornelius:

„Ihr wisst, wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat

mit dem Heiligen Geist und mit Kraft,

wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte,

die in der Gewalt des Teufels waren.“ (Apg 10,37-38)

Der Geist Gottes ist die Kraft,

die Jesus antreibt, das Gute zu tun.

Jesus wird dabei nicht müde,

er lässt sich nicht unterkriegen.

Mit der Taufe treten wir in die Erfahrung ein,

die Jesus gemacht hat:

Der Geist Gottes will auch uns erfüllen und uns stützen,

damit wir spüren:

Gott mag mich,

er stützt mich.

Er gibt mir Energie, das Gute zu tun,

recht und gerecht leben.

Die Heiligen zeigen uns:

Für alle, die das leben,

was in der Taufe begonnen hat:

In lebendiger Beziehung mit Christus sein,

versuchen als Kind Gottes alle zu lieben,

für alle die Menschen gilt:

sie können erleben:

ich bin gestützt von Gott,

mit der Kraft, die bewegt, das Gute zu tun.

Franz von Assisi hat als getaufter Christ aus der Kraft des Geistes Gottes gelebt.

Deshalb ermutigt er alle Glaubenden,

die versuchen sich ganz auf Gott auszurichten,

und ihren Nächsten zu lieben.

Er schreibt über diese Menschen:

„Wie selig, wie glücklich sind sie,

denn auf ihnen wird der Geist des Herrn ruhen,

und er wird bei ihnen wohnen,

und sie werden die Werke des Himmlischen Vaters tun“ (vgl.  1 Gl 6-7)

Bitte wir Jesus,

dass wir das leben,

wozu wir durch die Taufe berufen sind:

Ein Leben verbunden mit Christus,

ein Leben aus der Kraft des Geistes Gottes.

Ohne zusammenzubrechen, mit Ausdauer für eine gerechtere Welt da zu sein.

Denn was Jesus erlebt gilt ähnlich für uns:

Er sah den Geist Gottes in Gestalt einer Taube auf sich herabkommen (vgl. Mt 3,16).

Hintergrundinfos:

Lesejahr A, Taufe des Herrn 2011, Homilie, Br. Rene Dorer, Lienz

Bibelstellen: Jes 42,5a.1-4.6-7; Ps 29 (28), 1-10; Apg 10,34-38;  Mt 3,13-17

Andere Literatur: 1. Brief an die Gläubigen des Hl. Franziskus von Assisi (= 1 Gl), hier: 1 Gl 6-7,  in: Dieter Berg, Leonhard Lehmann (Hg.), Franziskusquellen, Die Schriften des heiligen Franziskus, Lebensbeschreibungen, Chroniken und Zeugnisse über ihn und seine Orden, Kevelaer 2009