Die Fußball-Europameisterschaft in der Ukraine und in Polen hat begonnen. Leider konnte sich Österreich nicht qualifizieren. Anderen Ländern wie Deutschland, Italien oder Spanien werden große Siegeschancen zugesprochen. Die Fans der Nationalteams werden fiebern und den Sieg ihrer Mannschaft erhoffen. VideoAudio (direkt), podcast, Audio (mehr, längere Variante)

Auch ich gehöre gerne zu den Erfolgreichen. Dabei geht es mir vor allem um den wichtigsten Sieg: ein gelungenes, glückliches Leben. Dazu fällt mir Jesus ein, der diesen Sieg erreicht hat. Er hat das ewige Glück gefunden. Zu diesem Gewinner Jesu kann auch ich gehören.

Auch der Heilige Franziskus von Assisi wusste: Ich kann zu Jesus, dem Sieger, gehören. Er drückte das so aus: „Wir sind Geschwister Jesu, wenn wir den Willen des Vaters tun, der im Himmel ist“ (vgl. 1Gl 9).

Ich wünsche jetzt schon den Fans der Siegesmannschaft der EM die Freude über diesen Erfolg. Mir und allen Menschen wünsche ich, dass wir ganz vorne dabei sein dürfen, beim Siegerteam Jesu. Denn da geht es um das bleibende Glück.

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Lesejahr B, 10. Sonntag im Jahreskreis 2012, Homilie, Br. René Dorer

Bibelstellen: Lesungen: Gen 3, 9-15; Ps 130 (129), 1- 8;  2 Kor 4, 13 – 5, 1; Mk 3, 20-35

 

Andere Literatur:

Franziskus von Assisi, Der Brief an alle Brüder oder den gesamten Orden (=Ord), hier: Ord 52, in: Dieter Berg, Leonhard Lehmann (Hg.), Franziskusquellen, Die Schriften des heiligen Franziskus, Lebensbeschreibungen, Chroniken und Zeugnisse über ihn und seine Orden, Kevelaer 2009, 114.

Einheitsübersetzung der Hl. Schrift, Katholisches Bibelwerk, Stuttgart

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Die Fußball-Europameisterschaft 2012 hat begonnen. Leider können wir Österreicher nicht dabei sein. Anderen Ländern wie Deutschland, Italien oder Spanien werden große Siegeschancen zugesprochen. Viele Bürger dieser Nationen werden mit ihrer Mannschaft fiebern und einen Sieg erhoffen. Wer möchte nicht mit „seinem“ Fußballteam ganz vorne dabei sein. Zu den Siegern gehören, das ist doch ein schönes Gefühl.

Ich möchte auch bei Gewinnern dabei sein. Dabei denke ich aber nicht zuerst an Fußball sondern an ein ganz anderes Match. Es geht um das Spiel des Lebens, um den wichtigsten Triumph im Leben. Ich will Sieger sein in dem Sinn, dass mein Leben gelingt.

Die Bibel spricht von diesem Kampf um den ganz wichtigen Sieg des Lebens. Das geschieht in bildhafter Sprache. Da gibt es das Team, zu dem die erste Frau Eva und ihre Nachkommen gehören. Und auf der anderen Seite die Gruppe der Schlange und ihren Nachfahren. Die Schlange steht für das Böse, für alles, was sich von Gott, dem Guten abwendet. Die Frau und ihre Nachkommen stehen für die Menschen, denen ein Sieg zugesagt wird. Das wird deutlich in der Erzählung vom Sündenfall im Paradies. Nach dem Sündenfall sagt Gott zur Schlange: „Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau, zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs. Er trifft dich am Kopf, und du triffst ihn an der Ferse“ (vgl. Gen 3, 9-15).

Der Nachwuchs der Frau trifft den Nachwuchs der Schlange auf den Kopf. Dieser Schlag auf den Schädel steht für den vernichtenden Sieg über die Schlange und ihre Nachkommen. Mit dieser Kämpferischen Erzählung sagt mir die Bibel: Die Menschen können das Böse besiegen, sie können triumphieren über alles was ihr Leben kaputt machen will.

Dieser Sieg der Nachkommen Evas ist besonders dem Volk Israel zugesprochen. Siegen können diese Menschen vor allem deshalb, weil sie sich auf die Seite der Stärke stellen können, auf die Seite Gottes. Dazu müssen die Israeliten aber auf die Stimme Gottes hören und den Ruf Gottes befolgen. Das machen die Propheten deutlich. Sie ermahnen das Volk der Hebräer, auf die Stimme Gottes zu hören und danach zu leben. Den gläubigen Juden gelang es nicht immer das zu tun.

Nur einen Juden gab es, der das absolut konnte. Jesus von Nazareth. Jesu gelingt es in allem den Willen Gottes zu tun. Das ist der Weg, der zum Sieg führt, zum Sieg der Liebe über das Böse.

Jesus lädt alle Menschen ein, auf seiner Seite des Sieges zu stehen. Er betont, dass jeder Mensch zu seinem Team gehören kann. Jesus drückt das für mich so aus: „Zu mir gehört, für mich ist Bruder und Schwester, der Mensch, der den Willen Gottes erfüllt“(vgl. Mk 3,35). Das heißt für mich. Wenn ich versuche den Willen Gottes zu tun, dann gehöre ich zu Jesus, zu seinem Siegerteam. Ich sehe das noch einmal von einer anderen Seite. Wenn ich zu Jesus gehöre, wenn ich die Nähe Jesu suche, dann hilft er mir zum Sieg des Lebens. Denn er hilft mir den Willen Gottes zu tun. Wenn ich da mal scheitere, dann ist das nicht so schlimm, weil ich gerade auch da bei Jesus Chancen habe, weil er mir die Vergebung Gottes zusprechen kann.

Auch Franziskus hat sich dafür entschieden zum Team, zur Familie Jesu zu gehören. Deshalb schreibt er einmal in einem Brief: „Wir sind Geschwister Jesu, wenn wir den Willen des Vaters tun, der im Himmel ist“ (vgl. 1Gl 9).

Franziskus von Assisi sagt das was er für sich und andere will: er will zum Team Jesu gehören, zu seiner Familie, zur Seite derer, die den wichtigsten Sieg des Lebens erlangen.

Ich möchte mich mit der Nation freuen, die die Siegesmannschaft der Europameisterschaft stellen wird. Und vielmehr bitte ich Gott, dass ich und alle Menschen zum Sieger Jesus gehören. Das ist möglich wie Jesus selbst betont: „Zu mir gehört, für mich ist Bruder und Schwester, der Mensch, der den Willen Gottes erfüllt“(vgl. Mk 3,35).